
Adventskalender 21. Dezember // Laverne Cox
Trans* is beautiful.
UND warum wir Laverne Cox lieben.
In der Kategorie #wesensagendinge wollen wir dir berühmte Personen näher bringen, die wir für ihre kreativen Arbeiten, ihren Aktivismus und ihr Engagement bewundern und lieben. Von einem Zitat ausgehend zeigen wir dir, warum uns diese Person inspiriert. Heute: Laverne Cox.
»Everyone is insecure. I think, really, it comes from, like, a desire to want to be in control of how you’re represented.«
(freie Übersetzung: »Alle sind unsicher. Ich denke, es kommt von dem Wunsch, die Kontrolle darüber zu haben, wie du dargestellt wirst.«
Eine Schauspielerin mit Vorbildwirkung
Von der Kellnerin …
Laverne Cox ist die vielleicht derzeit bekannteste Schauspielerin, trans*-Aktivistin und Feministin. Sie wurde am 29. Mai 1984 in Mobile im US-Bundesstaat Alabama geboren. Sie hat einen eineiigen Zwillingsbruder M Lamar, der Musiker und Performance-Künstler ist. Sie berichtet davon, dass sie bereit mit 11 Jahren ihren ersten Selbstmordversuch hatte, weil sie schon früh Mobbing und Diskriminierung in der Schule ertragen musste.
Zuerst studierte Laverne Cox kreatives Schreiben, ging dann aber zum Tanz über. Nach mehreren Hochschul-Wechseln spezialisierte sie sich auf Schauspiel. Noch während ihres Engagements für die Netflix-Serie »Orange Is The New Black«, arbeite sie als Drag Queen-Kellnerin, obwohl sie den Job als trans*-Frau selbst ablehnte. Laverne Cox spricht offen über die Schwierigkeiten als trans*-Frau of color auf dem Arbeitsmarkt zu überleben und als Schauspielerin Rollen zu bekommen.
… zum Super-Star
Ihren ersten TV-Auftritt hatte Laverne Cox als Teilnehmerin bei der Show »I Want To Work For Diddy« und war die erste schwarze trans*-Frau, die mit »TRANSform Me« eine eigene Fernsehshow produzierte. Der große Durchbruch kam 2013 mit der Rolle der Sophia Burset in der mega erfolgreichen Netflix-Produktion »Orange Is The New Black«. Fast über Nacht wurde Laverne Cox zum Star. Es folgten für sie mehrere kleinere Rollen in Filmen und Serien und in 2017 die Hauptrolle in der Serie »Doubt«.
Schon jetzt hat Laverne Cox mehrere Grenzen gebrochen und setzt sich aktiv für mehr Sichtbarkeit von Lebensrealitäten von trans*-Personen ein. Im Juni 2014 war sie als erste schwarze trans*-Frau auf dem Cover des Time Magazins und hat seit 2015 ihre eigene Wachsfigur bei Madame Tussauds.
»The reality of trans people’s lives is that so often we are targets of violence. We experience discrimination disproportionately to the rest of the community. Our unemployment rate is twice the national average; if you are a trans person of color, that rate is four times the national average. The homicide rate is highest among trans women. If we focus on transition, we don’t actually get to talk about those things.«
(aus »Katie« 2014 zum Fall von Carmen Carrera; freie Übersetzung: »Die Realität im Leben von Trans*-Personen ist, dass wir so oft Ziele von Gewalt sind. Wir erleben Diskriminierung unverhältnismäßig gegenüber dem Rest der community. Unsere Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt; wenn du eine Trans*-Person of color bist, ist diese Rate das Vierfache des nationalen Durchschnitts. Die Mordrate ist bei Trans*-Frauen am höchsten. Wenn wir uns auf die transition konzentrieren, können wir nicht über diese Dinge sprechen.«)

Laverne Cox: »Everyone is insecure. I think, really, it comes from, like, a desire to want to be in control of how you’re represented.«
Für mehr Sichtbarkeit von trans*-Lebensrealitäten
Wir lieben Laverne Cox weil sie eine Kämpferin ist. Sie hat den wirtschaftlichen Aufstieg aus dem Nichts geschafft und nutzt ihre gesellschaftliche Position und mediale Aufmerksamkeit, um sich gegen Diskriminierung von queeren Menschen einzusetzten. Als eine der wenigen erfolgreichen trans*-Frauen of color ist sie eine Vorreiterin und Vorbild für viele junge und ältere queere Menschen. Sie schafft damit Sichtbarkeit für Erfahrungen und Lebensrealitäten von trans*-Personen, die in vielen Gesellschaften immer noch marginalisiert werden. Laverne Cox macht immer wieder auf Ungerechtigkeiten und Gewalterfahrungen aufmerksam, um einen gesellschaftlichen Diskurs anzurechen und Diskriminierung abzubauen.
Wir emfehlen dir …
Vielleicht magst du noch mehr über Laverne Cox erfahren? Dann haben wir hier ein paar Empfehlungen für dich:
- Wie? Du kennst nicht »Orange Is The New Black«? Wo hast du denn die letzten Jahre gelebt? (- kleiner Scherz -)
Auf jeden Fall: das musst du schnell nachholen! Die weltweit erfolgreiche Netflix-Serie begleitet Insassinnen in ihrem Alltag in einem US-Gefängnis und zeigt die Schwierigkeiten des Lebens, vor und nach der Hinhaftierung. Und das nicht in einem stereotypen Einheitsbrei, sondern in all der Vielfalt und Diversität, dem Witz und dem Leid, dass das Leben schreibt. Mit ihrer Figur der Sophia Burset hatte Laverne Cox ihren internationalen Durchbruch. Die Serie von Jenji Kohan läuft seit 2013 beim online-Streamingdienst Netflix. - In 2014 bekam Laverne Cox den Stephen F. Kolzak Preis bei dem GLAAD-Awards (Auzeichnungen der US-amerikanischen Gay and Lesbian Alliance Against Defamation für Medien- und Nachrichteninstitutionen und Einzelpersonen, die sich für die Sichtbarkeit und Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans* und Inter* ensetzten). Bei der Verleihung hielt Laverne Cox eine sehr inspirierende und emptionale Rede. Hier kannst du sie dir auf Englisch mit englischen Untertiteln ansehen.
- Gerne wollen wir dir noch zwei Interviews mit Laverne Cox empfehlen, in denen sie über ihre Erfahrungen als trans*-Frau of color und ihre Arbeit bei »Orange Is The New Black« spricht: Interview im Spiegel (2015) und Gespräch auf planet-interview (2015), beide auf Deutsch.
Warum liebst du Laverne Cox?
Verrate es uns doch in den Kommentaren.
MerkenMerken
MerkenMerken
Hinterlasse eine Antwort