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Adventskalender 7. Dezember // Swing Time 1024 683 WESENsART
Adventskalender to go: 07. Dezember Buchvorstellung Zadie Smith: »Swing Time«

Adventskalender 7. Dezember // Swing Time

Wenn die Welt aus dem Rhythmus gerät
Unser #wesenstipp heute ist »Swing Time« von Zadie Smith

In der Kategorie #wesenstipp wollen wir euch Aktivist*innen, online Shops und Aktionen, Literatur und andere Dinge für die Seele und den Geist empfehlen. Heute legen wir dir den wunderbaren Roman »Swing Time« von Zadie Smith ans Herz.

»Nicht nur Freundschaft, sondern die ganze verrückte, ungerechte Welt wird einem präzisen prüfenden Blick unterzogen.«
(New York Magazine)

London Anfang des 21. Jahrhunderts.

Die namenlose Ich-Erzählerin in den Dreißigern findet sich nach jahrelangem Jet-Seten allein und ratlos in ihrem Hotelzimmer wieder. Das Einzige, dass ihr geblieben zu sein scheint, ist ihre Liebe zum Tanz und all das, was sie damit verbindet: die universelle Sprache, die gesellschaftliche Klassen, Geschlecht und sogar Zeit zu überwinden scheint.
Sie rafft sich auf und beginnt zu Schreiben und rollt ihr Leben vor sich und vor der Leser*innenschaft aus.

London in den 1980 und 1990er Jahren.

Während des Tanz-Unterichts lernen sich die Ich-Erzählerin und Tracy als junge Mädchen kennen. Das unsichtbare Band, das sie verbindet, ist die Liebe zum Tanz und derselbe Londoner Vorort, in dem sie aufwachsen. Und dass jeweils ein Elternteil Schwarz und das andere weißer ist. Welche Bedeutung Erfahrungen von Rassismus und Gedanken über die eigene Herkunft für beide Mädchen spielen, unterscheidet sich jedoch stark.
Nur Tracy besitzt Talent, indes sich die plattfüßige Ich-Erzählerin für alles, was mit Tanz zu tun hat, begeistert. Während einer der zahllosen Fernsehnachmittage, bei denen die beiden Mädchen die Musicals und Musikclips immer wieder vor- und zurück spulen, um die Tanzschritte einzustudieren, entdecken sie, dass in einem ihrer Lieblingsfilme Fred Astaire ge-blackfacet ist: Swing Time. Derweil Tracy tänzerisch immer besser wird, beginnt ihre Freundin, sich mit der Geschichte des Tanzes und, auch bedingt durch ihre feministische und aktivistische Mutter, sich mit ihrer eigenen Geschichte, schwarze Haut, Chancengleichheit, Milieu und Bildung auseinander zu setzen.

»Politik und Popstardasein, Erwachsenwerden und Ethnoclash: Zadie Smith steckt all dies in ihren belletristischen Mixer und drückt in sprachlicher und erzählerischer Brillanz auf den Knopf.«
(Katrin Schumacher, MDR KULTUR-Literaturredakteurin)

In der Welt daheim

In der Jugend verlieren sich die Mädchen aus den Augen. Tracy schafft es wirklich, Tänzerin zu werden und die Ich-Erzählerin wird Assistentin der berühmten Sängerin Aimee und jettet fortan mit und für sie um die Welt. Nur sporadisch hält sie noch Kontakt zur Mutter. Auf Tracy trifft sie nur durch Zufall einmal.
Aimee will eine Schule in Westafrika gründen und lässt ihre Assistentin voraus reisen – in das Land, in der die Wurzeln der Ich-Erzählerin liegen. Zunächst noch unbeholfen und fasziniert lässt sie sich verzaubern. Fortan gerät ihr Leben aus dem Rhythmus, bis sie sich schließlich im besagtem Hotelzimmer wieder findet.

WESENsART: Aquarell-Porträt von Zadie Smith: »Every moment happens twice: inside and outside, and they are two different histories.«

Zadie Smith

Gedanken zu Swing Time

Die sachliche, wohl-überlegte Sprache von Zadie Smith fasziniert von Beginn an und lässt beim Lesen alles um einen vergessen. Doch wer Antworten sucht, wird diese hier nicht finden. Smith beobachtet, hat gut recherchiert und bedacht, nicht in Klischees und halb-garen Wahrheiten abzugleiten. Die Leser*innenschaft muss sich selbst hinterfragen, eigene Antworten finden.

Es ist Zadie Smith fünfter und doch zugleich erster Roman, der konstant aus der Perspektive einer Ich-Erzählerin geschrieben ist. Und auch darüber hinaus gibt es Bezüge zu Smith: die namenlose Protagonistin und die Autorin selbst sind jamaikanisch-britische Herkunft und beide in London aufgewachsen. Und der berühmte Turban, mit welchem sich Zadie Smith häufig abbilden lässt, findet sich auf dem Kopf der Mutter der Erzählerin wieder.

»Ein zärtlicher Abgesang auf das Wir. Ein Buch zur richtigen Zeit: Während sich politische Debatten aufheizen, zeigt Zadie Smiths neuer Roman Swing Time, wie mannigfaltig Gender, Race und Klasse verwoben sind.«
(Sandra Kegel in der Besprechnung des Buches vom 17.08.2017 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)

Produktionsdetails:

  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Seitenzahl: 626
  • erschienen: 2017
  • Ausstattung/Bilder: 2017. 640 S. 205 mm
  • ISBN-13: 9783462049473 // ISBN-10: 346204947X

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