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Supermodel und unsere queere Mutter 1000 600 WESENsART
Aquarell Portrait von RuPaul halbseitig mit und ohne Drag.

Supermodel und unsere queere Mutter

[Werbung, unbezahlt, da Empfehlungen]

Everybody say: LOVE

In der Kategorie #wesensagendinge wollen wir dir Personen näher bringen, die wir für ihre kreativen Arbeiten, ihren Aktivismus und ihr Engagement bewundern und lieben. Von einem Zitat ausgehend zeigen wir dir, warum uns diese Person inspiriert. Heute: RuPaul.

»If you can’t love yourself, how in the hell you gonna love somebody else? Can I get an amen?«

(frei übersetzt: »Wenn du dich nicht selbst lieben kannst, wie zur Hölle kannst du jemand anderen lieben? Bekomm ich dafür ein Amen?«)

Supermodel of the world und die ersten Chart-Erfolge

RuPaul Andre Charles wurde am 17. November 1960 in San Diego geboren. Nach der Scheidung der Eltern wuchs RuPaul zusammen mit drei Schwestern bei der Mutter auf. Im Alter von 15 Jahren ging er nach Atlanta, um dort Darstellendes Spiel zu studieren. In den 1980er Jahren hatte er eher mittelmäßigen Erfolg als Musiker und Filmemacher bis er 1989 erste größere Aufmerksamkeit durch einen Gast-Auftritt im Musik-Video »Love Shack« der B52’s bekam.
Zu Beginn der 1990er Jahre wuchs RuPauls Bekanntheit als Drag Queen und mit verschiedenen Performance-Rollen, die mit Geschlechtergrenzen spielten, vor allem in der New Yorker Club Szene immer weiter an. Der Durchbruch kam 1993 mit dem Debut-Album »Supermodel of the world«. Die Single »Supermodel (You Better Work)« wurde dank des Musik-Videos und MTV zum Hit. Zwei Jahre später ging RuPaul einen Model-Vertrag mit MAC Cosmetics ein und war als erste Drag Queen international das Werbegesicht einer Kosmetikfirma. 1996 bekam RuPaul eine eigene Talk Show, »The RuPaul Show«, in der er zusammen mit Michelle Visage zahlreiche Prominente empfing. Für den US-amerikanischen Kontext der 1990er Jahre eine Sensation: Eine Drag Queen mit eigener Talk Show, in der offen über Diskriminierung und Selbstermächtigung von Schwarzen und Frauen gesprochen wird.

»Hast du dich schon mal als Mann oder Frau verkleidet?«

Die Wesen fragen dich: »Hast du dich schon mal als Mann oder Frau verkleidet?«

Charisma, Uniqueness, Nerve and Talent

Es folgten mehrere Alben, die alle Chart-Plazierungen hatten und verschiedene Filmrollen. Bis 2008 bekannt wurde, dass RuPaul an einem Reality-Casting-Show Format für Drag Queen arbeite. Im Februar 2009 startete die erste Staffel von »RuPaul’s Drag Race« und zeitgleich veröffentlichte RuPaul das fünfte Studio-Album »Champion« mit der Hit-Single »Cover Girl«. Was als Low-Budget Produktion auf dem kleinen queeren Sparten Sender LOGO TV begann, ist fast 10 Jahre später ein weltweites Mega-Phänomen geworden. Bereits 10 Staffeln lang hat RuPaul nach »America’s Next Drag Superstar« gesucht und das mit Erfolg. Im Gegensatz zu bekannten Topmodel-Formaten geht es bei Drag Race vor allem um Empowerment, Anerkennung und viel Wertschätzung für Drag als Kunstform und queer culture.

Mittlerweile gibt es bereits drei Staffeln des Spin-Offs »RuPaul’s Drag Race All Stars«, in dem ehemalige Teilnehmer*innen der Show erneut gegeneinander antreten. Auf den jährlichen Messen »Drag Cons« in New York und Los Angeles können Fans die Queens live erleben. Und mit »Werk the world« touren die Gewinner*innen und Teilnehmer*innen durch die ganze Welt. Doch Drag Race hat nicht nur Millionen Fans weltweit, mehrere Emmys gewonnen (darunter auch RuPaul als beste*r Moderator*in) und ist ein riesiges Show- und Werbebusiness. Die Show vermischt mit viel Humor Kunst, Politik und Aktivismus miteinander. Es geht um Selbstermächtigung und Bestärkung – und vor allem um die Sichtbarkeit von queerer Kunst und queerem Leben. Denn die Botschaft, die über allem steht ist Liebe. Liebe für sich selbst und für alle anderen.

Um so härter stand RuPaul in den letzten Jahren für Äußerungen und Umgang mit tans*-Teilnehmer*innen und trans*-Themen in der Kritik. Und dass, während 2017 in Staffel 9 die Drag Queen Peppermint ihr trans* Coming Out hatte und sogar den 2. Platz in der Show belegte.

»Drag says ‚I’m a shapeshifter, I do whatever the hell I want at any given time‘.«

>(im Interview mit der Huffington Post, 2017; frei übersetzt: »Drag sagt: Ich bin ein*e Gestaltenwandler*in, ich mache was auch immer ich will, zu jeder Zeit.«)

Aquarell Portrait von RuPaul halbseitig mit und ohne Drag.

Aquarell Portrait von RuPaul halbseitig mit und ohne Drag.

Warum wir RuPaul lieben …

RuPaul ist der Kopf eines weltweiten Mega-Business. Und das als Schwarze, queere Drag Queen zu erreichen, verdient unendliche Anerkennung. Doch RuPaul ist viel mehr.
RuPaul ist für unzählige queere Menschen eine Symbolfigur mit Mutter-Charakter. Ein Symbol für Liebe, Erfolg und das Aufbrechen von Geschlechterrollen und eine Mutter, die bestärkt, aufmuntert und hilft, Gewalt, Trauma und Schmerz zu überwinden. RuPaul hat es geschafft, Drag als Kunstform in den Mainstream zu heben, Drag Queens eine Plattform zu geben und dadurch queere Themen in den gesellschaftlichen Mittelpunkt zu rücken. Während es eher verstörend ist, dass Topmodel-Formate junge Frauen mit unendlichem Sexismus und Körperhass beeinflussen, ist es ein Lichtblick, dass heute junge queere Menschen mit TV-Formaten wie Drag Race aufwachsen.
RuPaul zeigt, dass Geschlecht nichts Starres und Festes ist, was es nur in zwei Kategorien gibt, sondern eine Party. Eine Party voller Glitzer, Ironie und Selbstliebe.

WESENsBande Drag Party

WESENsBande Drag Party

Wir empfehlen dir …

… GANZ EINDEUTIG DRAG RACE!
Wenn du noch nicht alle Staffeln durchgesuchtet hast, wird es höchste Zeit. Um so besser, dass es die Staffeln 7 bis 10 auf Netflix gibt.
Wenn du noch Drag-Race-Anfänger*in bist, dann solltest du mit Staffel 9 beginnen. Denn präsenter als in den vorherigen Staffeln werden hier politische Themen verarbeitet und es gibt die besten Challenges. Außerdem hat – ACHTUNG SPOILER – Sasha Velour gewonnen und sie räumt aktuell nicht nur Geschlechterkategorien und Fashion-Weeklaufstege auf, sondern scheint die neue Drag-Ikone im Mainstream zu werden.
Und wenn du schon Drag-Race-Profi bist, dann kannst du dich mit uns auf die vierte Staffel Drag Race All Stars freuen, die ab dem 14. Dezember auf VH1 läuft.

Warum liebst du RuPaul?

Verrate es uns doch in den Kommentaren.

Aquarell Portrait von RuPaul halbseitig mit und ohne Drag und Beitragstitel »Everybody say: Love.«

Aquarell Portrait von RuPaul halbseitig mit und ohne Drag und Beitragstitel »Everybody say: Love.«

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