Vorsätze für das Neue Jahr
Vorsätze für das neue Jahr – Ja! Nein! Vielleicht?
Neues Jahr, neues Glück?
Für viele ist der Jahreswechsel die Zeit, um über das eigene Leben nachzudenken. Was hat das alte Jahr für mich gebracht? Was ist gut gelaufen und welche Erfolge konnte ich feiern? Welche Dinge laufen noch nicht so gut und was wollte ich schon immer mal machen?
Schon sind wir bei den brühmten Vorsätze für das neue Jahr. Da scheiden sich die Geister, für wie sinnvoll die betrachtet werden können. Auch Alex, Curly und Valentin*a von der WESENsBande ist sich da uneinig.
Auch die WESENsBande nimmt sich einiges für 2018 vor
»Also 2017 fand ich super! Ich war oft unterwegs, auf Reisen und habe viele Abenteuer erlebt. Ganz genau so, wie ich es mag«, findet Curly.
»Da muss ich dir zustimmen! Wir hatten so viel Spaß und waren an so vielen Orten: auf Island, in Schottland, Marokko und in Portugal, oft am Meer oder in neuen Städten unterwegs. Mein Rucksack und mein Kopf sind voller neuer Eindrücke. Eigentlich kann ich mich gar nicht beschweren«, stimmt Alex ihr zu.
»Naja, ich fand 2017 eher erschreckend! Wenn ich überlege, was zu Hause oder in der Welt alles passiert ist. Da sieht es weniger gut aus.« wirft Valentin*a ein. »Klar, es gibt jetzt die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und bald soll es auch eine dritte Geschlechtsoption in Deutschland geben. Aber ich habe das Gefühl, dass die Gesellschaft eher noch verschlossener und feindlicher gegenüber allem, was nicht einer scheinbaren Norm entspricht, geworden ist.«
»Aber deshalb gibt es doch jetzt auch das Zine »Wesen erklären … Gender«, das ist doch schon mal ein Schritt, um die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen, in dem es erklärt wird«, meint Curly.
»Ja, aber reicht das?«, überlegt Valentin*a. »Das nehme ich mir definitiv für 2018 vor: mehr Zines und andere Dinge zu erstellen, um noch mehr Themen für andere Wesen zugänglich zu machen.«
»Das ist doch mal ein toller Jahresvorsatz«, findet Alex.
Curly ist da anderer Meinung: »Also ich halte von diesen ganzen Vorsätzen ja eher wenig. Meistens läuft es doch eh darauf hinaus, dass ich es ein paar Tage gut finde und dann geht es wieder im Alltag unter. Und wenn ich wirklich was in meinem Leben ändern will, dann brauch ich dafür keinen Jahreswechsel, sondern kann es sofort angehen.«
Vorsätze, die im Alltag Platz finden
»Für mich ist die Zeit zwischen den Jahren gerade dazu geeigent, über mich, mein Leben und was passiert ist, zu reflektieren, weil ich da ein paar freie Tage von meinem Alltagstrott habe«, erklärt Valentin*a. »Außerdem werde ich meist bei den ganzen Erinnerungen sentimental und freue mich darüber, wieder einen kleinen Neuanfang zu wagen, um meinen Alltag angenehmer zu gestalten.«
»Ist das nicht genau die Kunst? Die Vorsätze sollten doch eher von einer Art sein, dass ich sie ganz leicht in meinen Alltag integrien kann«, schlägt Alex vor.
»Was würdest du 2018 denn anders machen?«, fragt Curly.
»Ich möchte feminstischer werden«, verrät Alex.
»Und wie willst du das anstellen? Wie willst du Feminismus in deinen Alltag integrieren?«, hakt Curly nach.
»Zunächt will ich den Wesen um mir herum mehr zuhören und mehr in den Austausch kommen, warum Feminismus für uns alle Wesen wichtig ist. Und dann will ich meine Perspektive erweitern, in dem ich mich mehr mit Themen auseinander setzte. Da werde ich zum Beispiel bei den tollen Magazinen »Missy«, »*innen-Ansicht« oder »an.schläge« mehr kritische Beiträge lesen«, meint Alex.
Konkrete Ziele können helfen
»Das finde ich super. Ich will mehr tun, um mich selbst zu bestärken, um gegen die ganze Feindlichkeit gegenüber trans*-, inter*- und gender queeren-Wesen vorzugehn. Eben zum Beispiel mit mehr Aktivismus wie den Zines und durch mehr Austausch und Unterstützung mit anderen Wesen, denen es ähnlich geht«, freut sich Valentin*a.
»Das ist ja alles schön und gut, doch wie könnt ihr da dran bleiben, um die Vorsätze nicht zu vergessen?« fragt Curly und berichtet dann den anderen: »Ich habe da einen tollen Artikel »Ey 2018 – komm mir jetzt bloß nicht mit Neujahrsvorsätzen« von Steffi Tönjes auf Medium gelesen. Da heißt es, dass Vorsätze nur etwas bringen, wenn sie auch als Ziele formuliert sind, damit ich auch schauen kann, ob die Vorhaben für mich realistisch sind. Wenn ich meine Vorstellung als konkretes Ziel festhalte, kann ich später überprüfen, ob ich es erreicht habe.«
»Klare Ziele zu haben finde ich auch wichtig«, stimmt Valentin*a zu.
»Wenn du deine Vorsätze als konkretes Ziel formulierst, dann verlaufen sie auch weniger im Sand. Du machst dir mehr Gedanken darüber, was der Vorsatz konkret bedeutet. Das heißt, du beschäftigst dich erstens mehr mit deinen Vorstellungen. Und zweitens überlegst du damit, was es genau heißt, dieses Ziel zu erreichen. Sprich, was muss du denn genau ändern in deinem Alltag oder im Leben generell, damit du es auch erreichen kannst. Ich finde, das ist doch fast noch wichtiger, als nur eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, was du vorhast oder was du im kommenden Jahr anstrebst«, überlegt Curly. »Setzten wir uns doch einfach mehr Ziele für mehr Verbindlichkeit bei Neujahresvorsätzen!«
Sich der eigenen Bedürfnisse bewusster werden
»Mir persönlich klingt das zu zu sehr nach kapitalistischer Selbstoptimierung und Erfolgsstreben, aber jede*r so wie es für eine*n am besten passt.«, findet Alex die Idee mit den messbaren Zielen. »Ich finde das Wichtige bei Vorsätzen, dass sie mir helfen, mir bewusst zu werden, was ich mir wünsche. Oder was mir bisher in meinem Leben gefehlt hat. Und ist nicht das schon ein wichtiger Schritt, damit es dann auch umsetze?«, fragt Alex.
»Und genau dafür nehme ich mir die Zeit, wenn ein neues Jahr anbricht. Kann auch gleich wieder ein guter Vorsatz sein, mir öfter meine Bedürfnisse bewusst zu machen«, findet Valentin*a und muss grinsen.
»Ok, wenn ihr das so interpretiert, dann kann ich mich da im Kleinen auch widerfinden«, stimmt Curly zu. »Ich brauche mehr Zeit, um mal wieder gute Bücher zu lesen. Das nehme ich mir schon lange vor. Vielleicht probier ich es damit, dass ich einfach eine halbe Stunde eher ins Bett gehe und mir diese 30 Minuten explizit zum Lesen reserviere.«
»Da bin ich dabei! Das kann ich auch fast immer gut im Alltag umsetzten«, freut sich Alex. »Was steht denn bei dir so auf der Leseliste?«
»Ich wollte endlich mal »Die Argonauten« von Maggie Nelson lesen. Und auch »Die Eismalerin« von Kristin MarjaBaldursdottir.«
»Und dann vergleichen wir nächstes Jahr, welche Bücher du wirklich gelesen hast. Welche Zines ich umsetzten konnte und wie feministisch Alex sich dann fühlt«, scherzt Valentin*a.
Das klingt doch erst mal nach einem guten Plan finden die drei.
Und so startet die WESENsBande voller Freude und Tatendrang in 2018.
Und du so?
Was hälst du von Vorsätzen, Zielen oder Plänen für das neue Jahr?
Und was nimmst du dir konkret vor?
Verrat es uns doch in den Kommentaren.
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